
Übersetzt von ava..
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Sie sprach:
Möchte dann hier jemand aussteigen und auf den heiligen Hasen niederknien und weinen? Die Leipziger Fußballmannschaft, das ist RB Leipzig, aber keine Sorge, dass RB steht in diesem Fall nicht für Red Bull, das ist ja nach Regel der Bundesliga verboten den Verein nach dem Sponsor zu nennen. Da steht selbstverständlich für RasenBallsport Leipzig ganz klar. Ja, jetzt auf der rechten Seite können wir nochmal gucken, das gelbe kleine Türmchen, was Sie gleich sehen, das nach den Bäumen ist noch der historische Eingang zum alten Stadion. Jetzt auf der rechten Seite, das ist noch so erhalten geblieben, und inmitten des Kessels das neue Stadion seit 2012, unsere Red Bull.
Gut und jetzt geht es über Leipzigs größten Fluss, die Weiße Elster. Ja, da kommt Großstadtfeeling auf, wenn man hier so darüber fährt. Oder auf der rechten Seite können Sie nochmal die Arena betrachten, wie sie am Wasser liegt. Und auf der linken Seite haben wir das Elsterflutbett.
Über Kappa Haus
Sie sprach:
Gelbe Ecke wollte hier das ist das Kappa Haus. Die Rede ist hier von dem berühmten Kriegsfotografen Robert Capa, und der hat in diesem Gebäude ein Foto geschossen, das um die ganze Welt gegangen ist. Dieses Foto nennt sich „Der letzte Gefallene des Krieges“. Er hat hier einen amerikanischen Soldaten namens Mr. Bowman fotografiert, der auf einem der Balkone im Gebäude erschossen wurde. Herr Robert Capa hat das Ganze fotografiert, und das Foto ist deshalb so berühmt geworden, weil die New York Times es als Titelfoto verwendet hat, um das Ende des Zweiten Weltkrieges zu proklamieren. Aus diesem Grund haben wir ihm zu Ehren eine Dauerausstellung im Erdgeschoss eingerichtet, und dort kann man auch noch wunderbar Kaffee trinken. Rechts von diesem großen Gebäudekomplex befindet sich die ehemalige Mädler Fabrik, ja, Mettler. Das klingelt vielleicht bei dem ein oder anderen, der mal in der Innenstadt war. Da gibt es auch die Mädler Passage. Genau um den Mann geht es.
Anton Mettler war ein sächsischer Koffer- und Taschenproduzent, und er hat in dieser Fabrik, an der wir gerade vorbeigefahren sind, Koffer und Taschen industriell fertigen lassen und weltweit verkauft. Ja, und das waren auch sehr hochwertige Koffer und Taschen. Durch das Vermögen, das er dadurch angehäuft hat, hat er dann die Mädler Passage in der Innenstadt bauen lassen. Man kann schon sagen, dass er unser sächsischer Louis Vuitton war, wenn man so will.
Das Denkmal wurde später aufgestellt.
Über Plagwitz
Sie sprach:
Meine Damen und Herren, wir fahren jetzt gleich nach Plagwitz hinein. Plagwitz lässt sich gar nicht so richtig begreifen, wenn man den Namen Dr. Karl Heine nicht versteht. Dr. Karl Heine war ein in Leipzig geborener Rechtsanwalt und er hat in seinem Leben so einiges richtig gemacht. Erst einmal hat er reich geheiratet und mit der Mitgift seiner Frau dann dieses sumpfige Westholland, was das um uns herum war, gekauft. Sie müssen sich vorstellen, alles was Sie um uns herum gerade sehen, war damals ein einziger Sumpf. Wir für interessiert, dass ich niemand, denn man konnte hier nichts bauen. Karl Heine kam aber aus der Wasserwirtschaft und mit der Mitgift seiner Frau hat er dieses Land günstig gekauft und er hat angefangen Kanäle zu bauen und nach und nach die gesamte Gegend trocken zu legen. Dadurch hat er kostbares Bauland geschaffen. Fuchs wer war hat er dieses Bauland dann an reiche Fabrikanten verkauft und so kamen immer mehr Fabrikbesitzer aus ganz Deutschland und teilweise auch aus ganz Europa hierher nach Leipzig und ließen sich hier nieder. Somit ist Leipzig in kürzester Zeit gewachsen. So um 1900 herum hat Leipzig eine Bevölkerungsexplosion erlebt, fast eine Million Einwohner hatte Leipzig zu dieser Zeit. Und ich möchte mal behaupten, wenn die beiden Weltkriege nicht dazwischen gekommen wären, wären wir heute auch schon längst eine Millionenstadt, denn mit den Fabrikanten kamen ja auch die Arbeiter und mit den Arbeitern kam die Familie. Wir biegen jetzt hier gleich links ab in eine Straße und das, was Sie jetzt gleich hier sehen, sind die alten Fabrikanten Villen. Hier haben also die reichen Fabrikbesitzer gewohnt und darauf sind wir Leipziger auch noch ganz stolz, dass wir Ihnen das in diesem Stil hier so vorweisen können, dass das alles noch so gut erhalten ist, ja?
Über Karl Heine
Sie sprach:
Wir holen uns schön nicht wahr, aber seien Sie beruhigt, wenn Sie hier wohnen würden, dann hätten Sie ganz viele Anwälte, Notare und Chefärzte als Nachbarn. Ja, weil andere können sich das ja auch fast gar nicht mehr leisten, das ist auch eine sehr teure Gegend hier geworden. Er, Karl-Heine, die Straße, die vor uns quer verläuft, wurde ihm gewidmet. Unser Karl Heine hatte nämlich auch eine große Vision. Er wollte Leipzig nämlich mit der Elbe schifffahrtsmäßig verbinden, von der Elster in die Alster, ab in die Nordsee und dann bis rüber nach New York. Das war sein großer Plan und so fing er 1835 an, einen ganz besonderen Kanal zu bauen, den Karl-Heine-Kanal. Der ist etwas weiter vorne, wenn es jetzt geradeaus gehen würde, da würde man ihn dann sehen. Und dieser Kanal sollte Leipzig mit Hamburg verbinden. Können Sie sich das vorstellen? Wenn er fertig geworden wäre, könnte man heute von hier aus mit dem Boot bis nach Hamburg fahren. Wäre das nicht cool? Da wäre Hamburg die Vorstadt von Leipzig. Ja, leider ist der Kanal niemals fertiggestellt worden. Es fehlt immer noch ein Stückchen bis zur Saale-Anbindung. Von der Saale sollte es dann in die Elbe gehen und von der Elbe in die große weite Welt hinein. Ja, aber trotzdem, dass wir keine richtige Verbindung mit Hamburg haben, haben wir trotzdem schon ein kleines bisschen Flair. Die Speicherstadt hier mitten in Sachsen, wenn Sie dieses Gebiet hier rechter Hand auf eigene Faust später vielleicht noch erkunden wollen, da gibt es ganz viele kleine Kanäle und Bäche. Und dann kommt so ein bisschen Hamburg-Feeling schon auf. So, wir haben jetzt hier die nächste Haltestelle: das Bootshaus Klingerweg.
Weiter über Boothaus
Sie sprach:
Wer möchte zur Bootstour? Jawohl, bleiben Sie noch sitzen. Das war angehalten. Sind da halten wir hier an, wenn Sie zur Bootstour gehen. Gehen Sie geradeaus über die Brücke und dann biegen Sie nach rechts ab zum Bootshaus Klingerweg. Das sehen Sie dann schon. Viel Spaß und wenn Sie mit mir mitfahren möchten, in zwei Stunden bin ich wieder da. Ciao, ciao. Hier dann auch wieder einsteigen, ja. Ein bisschen was ist frei geworden oder nach oben aufrichtig und. Die will auch die Stadtrundfahrt mitmachen. Gut, weiter geht’s herzlich. Willkommen an die zugestiegenen Fahrgäste. Ja, jetzt fahren wir hier lang und auf der rechten Seite sehen Sie da hinten schon am Wasser gelegen das Bootshaus Klingerweg. Wenn Sie jetzt nach rechts schauen, ja da hinten drin, das sehen wir auch schon die Boote und ich kann Ihnen das nur empfehlen, sich Leipzig auch einmal aus der Wasserperle anzuschauen, viele wissen das gar nicht, dass wir auch eine Wasserstadt hier sind in Leipzig. Ja, nimmt man alle Wasserwege zusammen, kommt man auf ein Wassernetz von 120 km. Ja, wir haben auch viel mehr Brücken als Venedig und Hunde nehmen wir uns auch Leipzig Klein Venedig rechter Hand sehen Sie den Karl Heine noch einmal auf einem Denkmal stehen mit der Spitzhacke in der Hand und den Kanalbau noch einmal symbolisieren. Ja, unsere Industrie. Jetzt geht’s wieder über die Weiße Elster etwas weiter links immer vorhin reingefahren in den Westen. Jetzt fahren wir so rum wieder hinaus. Ja und vor uns rechter Hand sehen Sie so eine rote Villa stehen. Das ist die mayrische Villa von Myers. Satz Sohn sexy kommen. Ja, der ein oder andere kennt das vielleicht noch. Früher hat man noch ins Lexikon geschaut, heute googelt man lieber. Einer seiner Söhne war im Übrigen auch der Erstbesteiger des Kilimandscharo. Wussten Sie das? Ja, das können Sie sich einmal merken, denn diese Frage kam schon bei „Wer wird Millionär?“.
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Sie sprach:
Ja, unser Herr Meyer war im Übrigen auch nicht nur Buchverleger, sondern auch Bauherr. Der hat seine Villa hier drüben sozusagen selbst gebaut.
Links fahren wir jetzt ganz langsam am Bachviertel vorbei und eine Kollegin von mir erzählt immer, dass es auch schick schick Schock genannt wird, weil es so schick ist. Check, wenn man am liebsten das Scheckbuch zücken würde. Und Schock ist das, was man bekommt, wenn man die Preise sieht. Also, die können ja, meine Damen und Herren, nicht überall im Viertel sein, aber besonders hier zu den am Park gelegenen Wohnungen hat man durchaus eine Wohnung mit Mietpreisen bis zu, naja, 19 bis 22 € pro Quadratmeter bei einer Wohnungsgröße von bis zu 200 Quadratmetern. Dann summiert sich das natürlich.
Das ist unsere Park Avenue von Leipzig, könnte man sagen. Herr allgemein lässt sich sagen, dass wir in Leipzig noch günstig in den Mieten leben. Großes Ausrufezeichen hinter das „noch“, möchte ich mal behaupten. Der Otto-Normalverbraucher liegt so ungefähr bei einem Mietpreis von 8 bis 10 Euro pro Quadratmeter, ja. Gäste, die uns aus München, Frankfurt oder Hamburg besuchen, können darüber freilich nur lachen. Für sie ist es natürlich günstig. Aber man muss sich immer vor Augen halten, dass einem solchen Mietspiegel auch immer ein Lohnspiegel gegenübersteht. Und so sind 10 Euro pro Quadratmeter für manche Leipziger Familie schon völlig indiskutabel. Das passt gar nicht zu den Löhnen, die hier gezahlt werden. Das Ganze geht aber durchaus noch weiter nach oben. Ja, und auch die Gentrifizierung hat Leipzig leider ganz fest im Griff.
Über Clara Zetkin Platz
Sie sprach:
Ganz schön gut, auf der rechten Seite fahren wir gerade am Clara-Zetkin-Park entlang. Bei uns Leipzigern ist das aber ganz klassisch, da der Clara-Park die Abkürzung für den Willi ist. Wir sind daher den ganzen Tag spazieren gegangen, ohne auch nur einen Weg zweimal zu gehen. Der Park ist nämlich fünfmal so groß wie der zu 120 Hektar und wurde in den 50er Jahren angelegt. Damals waren englische Gärten modern, man hat versucht, Wald- und Wiesenlandschaften nachzuahmen. Auf der linken Seite haben wir die drei Gleichen. Ja, die gibt es nicht nur in Thüringen, sondern auch hier bei uns in Sachsen in Bronze, Silber und Gold zur Erinnerung an die Sportstadt Leipzig, ein Freilichtmuseum im Plattenbau-Stil. Ja, das ist Kunst, die man nicht auf den ersten Blick erkennt, ich weiß, aber wir fahren noch einmal ganz langsam daran vorbei und dann können Sie gucken, ob Sie Bronze, Silber und Gold erkennen können.
Unsere Drei Gleichen.
Ja, und dieses Viertel hier, an dem wir gerade vorbeifahren, rechter Hand, nennt sich das Musikviertel. Es heißt Musikviertel, weil hier alle Straßen nach berühmten Musikern und Komponisten benannt wurden und weil in dieser Nachbarschaft das zweite Gewandhaus steht. Sie erinnern sich sicherlich an das, was ich am Anfang erzählt habe. Das erste Gewandhaus stand in der Altstadt, das zweite Gewandhaus steht hier im Musikviertel, aber es wurde leider im Zweiten Weltkrieg so stark beschädigt, dass es abgerissen werden musste und dann am Augustusplatz neu gebaut wurde. Das Musikviertel hat seinen Namen aber auch, weil wir in dieser Straße, die hier rechts abbiegt, das größte und älteste Konservatorium in ganz Deutschland haben. Felix Mendelssohn war toll, durch ihn wurde das Konservatorium bekannt. Ohne Felix Mendelssohn würde sich heute kein Mensch mehr an Johann Sebastian Bach erinnern, denn er hat dessen Stücke wieder zum Spielen gebracht und so wurde er letztendlich auch bekannt.
Wieder über Neue Rathaus
Sie sprach:
Da vor uns liegt die linke Hand. Schauen Sie nochmal auf den Rathausturm des neuen Rathauses, der übrigens der höchste Rathausturm in ganz Deutschland ist. Er ist 120 Meter hoch und damit zwei Meter höher als der in Dresden. Aber um nochmal darauf zurückzukommen…
Ja, auf der rechten Seite haben Sie noch ein Motiv, das auf keiner Postkarte fehlen darf: das Bundesverwaltungsgericht. Es wurde ursprünglich als Reichsgericht gegründet und war auch Ort großer historischer Prozesse, allen voran der Reichstagsbrand-Prozess, also der Georgi Dimitroff-Prozess. Hier wurde auch der Hochverratsprozess gegen Karl Liebknecht geführt, ja, Karl Liebknecht war ein Leipziger. Ich zeige Ihnen später noch, wo er geboren wurde. Das Bundesverwaltungsgericht ist auf der rechten Seite. Sie können die Eingänge anschauen, sie sind öffentlich zugänglich. Es gibt auch sehr interessante Führungen im Haus, die ich Ihnen nur empfehlen kann.
Auf der linken Seite fahren wir jetzt noch einmal an unserem neuen Rathaus vorbei. Das Gebäude sieht ein bisschen aus wie eine Burg, nicht wahr? Das war auch mal eine Burg, nämlich die alte Pleißenburg. Hier fand im 16. Jahrhundert die Leipziger Disputation zwischen Martin Luther und Johannes Eggstatt statt, ein akademisches Streitgespräch. Jetzt befinden wir uns aber auf dem Teil des Stadtrings, der sich Martin-Luther-Ring nennt. Also, wer hat den Streit wohl gewonnen? Ja, Martin Luther. Sonst hieß es wahrscheinlich heute Johannes Eckling, nicht wahr? Das Gebäude rechts von uns ist Leipzigs jüngste Kirche, die katholische Propsteikirche St. Trinitatis. Als sie 2015 geweiht wurde, stand man vor einem gewissen Problem. Man konnte ja nicht einfach einer katholischen Kirche die Postadresse Martin-Luther-Ring 1 geben. Persönlich hätte ich das sehr amüsant gefunden, aber so viel Humor hatte man dann doch nicht auf beiden Seiten. Man musste sich eine Lösung überlegen. Und diese Lösung hat man nicht nur gesucht, sondern sogar gebaut. Man setzte den Postkasten…“
Weiter über Glöckenturm
Sie sprach:
Einfach auf die andere Seite des Gebäudes in die Nonnenmühlengasse gehen und jetzt sind auch die Bilder der Welt wieder richtig aufgehängt.
2015 wurde die jüngste Kirche in Leipzig geweiht. Wenn Sie jetzt nach rechts schauen, sehen Sie auch den Kirchturm, den Glockenturm. Dort hängen auch drei Glocken und als die Kirche 2015 geweiht wurde, hat man natürlich auch das Glockengeläut ausprobiert. Man stellte mit Erschrecken fest, dass die kleinste der drei Glocken eine Schwingung hatte, die der Eigenschwingung des Turms selbst entsprach. Oh ja, wenn man das so belassen hätte, hätte es schlimme Folgen haben können. Der Turm hätte sogar einstürzen können. Damit das nicht passiert, wurde die Glocke entfernt und durch eine neue Glocke ersetzt. Das Ganze hat drei Jahre gedauert, aber jetzt können Sie den Dreiklang der Glocken hören.
Weiter Teil 4






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