
Die Ankündigung eines Musicals, das von einer Gebärdensprachdolmetscherin Jana begleitet wird, hat uns sehr begeistert. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, Menschen mit Hörschädigungen stärker einzubeziehen. Ein Musical besteht aus vier Hauptkomponenten: Dialog, Gesang, Tanz und Musik. In der Vergangenheit war es uns leider nicht möglich, ein solches Event zu besuchen, da es oft mit großen Herausforderungen verbunden war. Doch heutzutage hat sich vieles geändert und solche Erlebnisse sind nun zugänglicher – was wirklich fantastisch ist!
Wir waren entschlossen, nach Landau an der Isar zu fahren. Am 15. November war es dann endlich soweit. Wir durchquerten die Stadt und fuhren bis zur höchsten Erhebung in Landau, wo wir auf viele andere Besucher stießen, darunter über 20 hörgeschädigte Besucher. Dank eines kostenlosen Tickets konnten wir an diesem besonderen Projekt teilnehmen, das speziell für hörgeschädigte Menschen konzipiert wurde.
Beim Betreten des Veranstaltungsortes nahmen wir goldene Luftballons in die Hand.

Andere Besucher wunderten sich vielleicht, warum wir, als hörgeschädigte Personen, diese Luftballons hielten, doch sie dienten uns dazu, die Musik auf eine ganz besondere Weise zu spüren. Ich verwendete einen Körperschalllautsprecher, der einen ähnlichen Effekt wie die Luftballons hat. Wir erhielten ausgezeichnete Plätze, die speziell für hörgeschädigte Besucher reserviert waren, um sowohl die Gebärdensprachdolmetscherin als auch das Bühnengeschehen optimal verfolgen zu können. Die Entfernung war ideal, um die Übersetzungen der Dolmetscherin, sowohl für gesprochene Dialoge als auch für den Gesang, in Gebärdensprache gut zu beobachten.
Wir hielten die Luftballons fest zwischen unseren Händen und spürten so die Vibrationen der Musiker – vom Klavier, über die Trompete bis hin zum Schlagzeug. Diese sensorische Erfahrung ermöglichte es uns, die Musik auf eine einzigartige und fühlbare Weise zu erleben.

Siehe, aus dem Bild stand die schwarz gekleidete Dolmetscherin, die für uns übersetzte.
Das Stück, das wir besuchten, trägt den Titel „Der kleine Horrorladen“. Zu Beginn fühlten wir uns etwas ungewöhnlich, da wir bisher noch nie ein Musical erlebt hatten. Doch schnell wurde klar, dass dieses Musical Kultstatus genießt. Die Musik reichte von rockigen Klängen bis hin zu romantischen Balladen, und die Geschichte war zugleich skurril und witzig.
Das Ensemble knüpft an den Erfolg der Rocky Horror Show an und entführt sein Publikum in den kleinen Blumenladen von Mr. Mushnik. Dort entdeckt sein Gehilfe Seymour eine außergewöhnliche Pflanze, die bald darauf sogar zu sprechen beginnt. Gleichzeitig entfaltet sich eine Liebesgeschichte zwischen Seymour und der Angestellten Audrey, die jedoch mit einem bösartigen Zahnarzt verheiratet ist.
Am Ende des Abends hatten wir dank der Luftballons ein tiefgreifendes Verständnis der Musik, da die Vibrationen eine ruhige und angenehme Wirkung auf uns hatten. Die Erfahrung war für uns einzigartig. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Gebärdensprachdolmetscherin, die während der gesamten Aufführung unermüdlich übersetzte. Alles war perfekt organisiert und hinterließ bei uns einen sehr positiven Eindruck.

Nach der Aufführung trat eine der Darstellerinnen vor das Publikum und richtete, unterstützt von der Gebärdensprachdolmetscherin, dankende Worte an uns. Sie drückte ihre Freude darüber aus, dass wir teilgenommen haben. Besonders erfreulich war die Nachricht, dass das Theater einen Zuschuss von Aktion Mensch erhalten hat, um in Zukunft weitere neue Stücke aufführen zu können. Das ist wirklich großartig, da es die Möglichkeit eröffnet, noch mehr inklusive kulturelle Erlebnisse zu schaffen.
In unseren eigenen Worten möchten wir uns herzlich bedanken, dass wir an diesem besonderen Musical teilnehmen durften. Es war eine einzigartige Erfahrung, die wir sehr genossen haben. Wir freuen uns schon darauf, wiederzukommen und weitere beeindruckende Aufführungen zu erleben.





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